Eisige Kälte griff nach ihrem Herzen, als sie sah, wie Prince herumgeschleudert wurde und in die Felsen krachte. 

"Nein!", schrie Cure Silver. Schmerz brannte in ihrer Stimme, ihr Herz, ihre Seele brachen. Zuvor hatte sie nicht die Kraft gehabt zu ihm zu rennen, war wie gelähmt gewesen, doch nun rannte sie innerhalb weniger Sekunden zu der Person, die sie über alles liebte. Ihr Herzschlag donnerte in ihrer Brust und weigerte sich einfach mit dem Schlagen aufzuhören, obwohl es auf eine Art und Weise verletzt worden war, die nie wieder heilen würde.

[i]Bitte nicht[/i], dachte sie fast schon panisch und wich den schwarzen Blitzen aus, die um sie herum einschlugen. Dann ließ sie sich neben ihrem Liebsten zu Boden fallen, kniete sich über seinen gebrochenen Körper. Die langen weißen Haare verschleierten sie beide, Tränen rannen ihr über die Wangen und tropften auf sein Gesicht. Prince war blass, hatte das Gesicht war vor Schmerz verzerrt. Vorsichtig legte Cure Silver die zitternden Hände um sein Gesicht, strich behutsam über die kühle Haut seiner Wangen.

"Liebster", wisperte sie und er öffnete mit einem qualvollen Stöhnen die Augen. Die unverhüllte Qual in seinem Blick bohrte sich in ihr schon geschundenes Herz und sie konnte nicht atmen. Es war als würde sie selbst hier liegen. Blutig und dem Tode nahe. Und auch wenn sie es insgeheim wusste so weigerte sich ihr Verstand dennoch es zu akzeptieren. Noch hatte sie Hoffnung.

"Mein Genick ...", brachte er keuchend hervor und ein schmaler Rinnsal roten Blutes entfloh über seine Lippen. Ihre Augen weiteten sich und sie schluckte schwer.

"Aber ... du ... du heilst doch bestimmt wieder, oder?"

Ihre Stimme bebte und ihre Hände verkrampften sich. Ihr ganzer Körper wehrte sich gegen das Unvermeidliche. Sie war wie betäubt und alles was nicht mit Prince zu tun hatte verblasste um sie herum. Selbst die heißen Tränen auf ihren Wangen spürte sie nicht mehr. Sie hatte nur Augen für ihn. Cure Silver wollte ihn nicht aufgeben, klammerte sich weiterhin eisern an den winzigen Funken Hoffnung.

"Ich ... bezweifle es", brachte er dann jedoch hervor. Ein Wimmern entfloh ihren Lippen. Prince sah in Schmerz zu ihr auf. Er hatte gesehen das sie noch Hoffnung gehabt hatte. Bis eben. Allein der Gedanke sie zurückzulassen ließ ihn fast sterben doch noch war er nicht gegangen. Plötzlich jedoch brachen schwarze Ranken aus dem Boden. Blutrot schimmernde Dornen schmückten diese. Für einen Moment hielten die Ranken inne, bewegten sich dann jedoch in rasender Schnelligkeit auf das Paar zu. Und auch wenn Prince nicht sehen konnte was da kam, so spürte er es dennoch. Er wollte nicht das Silver starb und so schleuderte er sie mit einer Magiewelle von sich. 

Die Dornenranken prasselten auf ihn nieder, durchbohrten seinen Leib noch bevor man ihn retten könnte. Mit weit aufgerissenen Augen starrte die junge Pretty Cure auf den toten Körper ihres Geliebten, der in die Luft geschleudert wurde. Die Welt schien still zu stehen. Sie bewegte sich nicht, dachte nichts. Sie saß nur da, starrte auf die Szene. Kälte legte sich um ihre Sinne, ersetzte die Taubheit, die bis eben noch in ihrem Körper gesteckt hatte. 

[i]Tot ... er ist ... tot[/i]

Ein grelles Kreischen hallte durch die Landschaft. Es war getränkt von Schmerz, Trauer und Hass. Cure Silver spürte die Verzweiflung. Hilflosigkeit wallte in ihr auf. Sie hatte ihn nicht retten können und er hatte sie jetzt noch beschützt. Sie bemerkte nicht wie ein dunkler Schimmer sie umgab. Sie schrie, schlug auf den Boden ein und konnte nicht aufhören. Heiße Tränen rannen ihr über die Wangen, linderten ihren Schmerz jedoch nicht. Dunkelheit umhüllte sie, brachte sie dem Wahnsinn nahe und klammerte sich eisern an sie.